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1. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 16

1909 - Leipzig : Hirt
16 I- Die Französische Revolution. Geltung, alles deutet auf den Ackerbaustaat hin. Am 31. Dezember 1805 wurde dieser Kalender außer Kraft gesetzt. Der Konvent erklärte die christliche Religion für abgeschafft und ersetzte sie durch einen Kult der Vernunft. Eine Theaterdame, Madame Maillard, wurde als Göttin der Vernunft in einer Sänfte zur Kathedrale Notre-Dame getragen, dort auf den Altar gesetzt, während die Menge Lieder auf die Freiheit und gegen die christliche Religion sang. In den Provinzstädten wurden diese Szenen nachgeahmt. Im Jakobinerklub zu Straßburg wurde sogar beantragt, das Münster niederzureißen. Ein Herr von Türkheim hatte den Mut zum Gegenantrag, man solle aus den Steinen ein Narrenhaus bauen und den zuerst hineinsperren, der den Antrag gestellt habe, das Meisterwerk Erwins von Steinbach zu zerstören. Durch Konventsbeschluß wurden alle Kirchen geschlossen. Der Pöbel zog mit kirchlichen Gewändern durch die Straßen. Die allgemeine Zuchtlosigkeit wurde sogar Robespierre zu stark; er hielt im Konvent eine Rede über das Dasein Gottes und die Unsterblichkeit der Seele. Das war nach Dantons Hinrichtung. Die neue Verfassung, die letzte Tat des Nationalkonvents, teilte die Volksvertretung in zwei Kammern und übertrug die vollziehende Gewalt, d. i. die eigentliche Regierung, einem Direktorium von fünf Mitgliedern. Diesem stand ein verantwortliches Ministerium zur Seite. Die erste Kammer bestand aus 500 Mitgliedern, die mindestens 30 Jahre alt sein mußten, und hieß Conseil des cinq cent; die zweite Kammer bestand aus 250 Mitgliedern, die mindestens 40 Jahre alt sein mußten, und hieß Conseil des anciens. Die erste Kammer sollte die Gesetzesvorschläge beraten, die zweite sie bestätigen. Die Mitglieder des Conseil des anciens mußten entweder verheiratet oder verwitwet sein. Diese Bestimmung in Verbindung mit der Festsetzung eines Mindestalters bedeutet ein Einlenken in ruhigere Bahnen. Die Gegenpartei erregte einen Aufstand in Paris, den General Napoleon Bonaparte im Aufträge des Konvents in ein paar Stunden auseinandersprengte. Auch ' hier zeigte sich Napoleons Überlegenheit. Nach zweimaligem scharfen Feuern der Truppen mit Kugeln waren die Aufständischen so weit eingeschüchtert, daß er fortan nur blind laden ließ. Von dem Volke wurden 70 bis 80 getötet und zwischen 300 und 400 verwundet. Er hat std) später selbst darüber geäußert, wenn er im Anfang nur mit Pulver hätte laden lassen, hätte der Pöbel Mut bekommen, der Kampf hätte sich tagelang hingezogen und wahrscheinlich 30000 Mann gekostet. Wenn Ludwig Xvi. bei Beginn der Revolution einige ernstliche Kartätschenschüsse angeordnet hätte, wären Frankreich die Greuel der Revolution erspart geblieben. Nack) Niederwerfung des Aufstandes löste der Nationalkonvent sich auf, um der neuen Kammer Platz zu machen. Die Zeit des Nationalkonvents, von 1792 — 1795, war die blutigste der

2. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 5

1909 - Leipzig : Hirt
6. Moderne Renaissance. Auf die Herrschaft des Empire folgt eine Zeit des Schwankens. Die verschiedensten älteren Baustile wurden nachgeahmt. Am meisten ging man in städtischen Bauten auf die Renaissance des 16. Jahrhunderts zurück, ohne daß sich aus dieser zweiten Renaissance ein einheitlicher, allgemein gültiger Stil gebildet hätte. 7. Eisenbau. Einzelne größere Bauteile aus Eisen, wie Säulen und Träger, kommen schon um 1700 vor. Ms Hauptmaterial aber wurde das Eisen erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu Gebäuden benutzt, besonders zu solchen, in denen weite Räume erforderlich sind. Es übertrifft Holz und Stein an Festigkeit und kann leichter in beliebige Formen gebracht werden. Hausbau.

3. Deutsche Geschichte - S. 273

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Kaiser Wilhelm Ii. 273 zahlen und durch Sendung eines Prinzen nach Berlin den deutschen Kaiser für den Bruch des Völkerrechts um Verzeihung zu bitten. An der Fortbildung der A r m e e, mit deren Leben der Kaiser auf das ßrarine"? innigste verknüpft ist, wird unablässig und rastlos gearbeitet. Mit großem Interesse verfolgt der Kaiser auch die M a r i n e. Durch ein neues Flottengesetz ist eine starke Vermehrung ihres Bestandes angeordnet worden. Auch bei dem Bau des Kaiser-Wi lh e lms-Kanals, dessen Vollendung unter Teilnahme der meisten seefahrenden Nationen im Jahre 1895 feierlich begangen wurde, wurden vornehmlich militärische Zwecke verfolgt. Daß zwei wichtige Glieder der Sozialr eforntnämlich das Gesetz Innere über die Alters- und Invalidenversicherung und das Arbeiterschutzgesetz, unter der Regierung Wilhelms Ii. zustande gekommen sind, daß ferner das Bürgerliche Gesetzbuch unter ihm abgeschlossen worden ist, wurde bereits erwähnt. Die Reform der p r e u ß i s ch e n S t e u e r n ist ebenfalls unter ihm durchgeführt worden. Dem umsichgreifeuden P o l e n t u m in den Ostmarken suchte man dadurch entgegenzutreten, daß man eine hohe Summe bewilligte, um in den Provinzen Posen und Westpreußen Rittergüter anzukaufen und daraus Bauernhöfe für deutsche Ansiedler zu schaffen. Auch der Förderung des geistigen Lebens widmet der Kaiser das lebhafteste Interesse. Wenige Jahre nach seinem Regierungsantritt berief er eine Schulkonferenz, welche über die künftige Gestaltung des höheren Schulunterrichts zu beraten hatte. Er ist auch ein eifriger Freund der K u n st. Reiche Aufträge wurden den bildenden Künstlern zu teil. Gegen- Kunst, über dem königlichen Schlosse zu Berlin ist Kaiser Wilhelm I. ein von Reinhold Begas geschaffenes, großartiges Denkmal gesetzt worden, unweit davon hat sich ein prächtiger Dom erhoben, an den sich die Gruftkirche der Hohen-zollern anschließt, und in der Siegesallee stnd den brandenburgischen Markgrafen und Kurfürsten und den preußischen Königen Standbilder errichtet worden. _ an Glück und Unglück, Glanz und Elend reiche Geschichte hat unser deutsches Volk hinter sich. Das herangebrochene Jahrhundert wird ihm neue, schwere Aufgabe stellen, neue Gefahren bringen. Möge es sie unter der Leitung seines Kaisers und seiner Fürsten stark und kühn, einig und opfermutig, treu und gottvertrauend bestehen! Das walte (Sott!*" Neubauer, Geschichtl. Lehrbuch für Mädchensch. Ii. 5. Stuft. 18

4. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 172

1902 - Karlsruhe : Lang
Hebung feiner Vaterstadt stellte. Er bewirkte, daß die Bundesgenossen nicht mehr Schiffe und Mannschaft zu stellen hatten, sondern dafür entsprechende Zahlungen an die Bundeskasse leisteten, die nun nach Athen gebracht wurde. Athen übernahm forthin die Verpflichtung, für eine tüchtige Flotte und ein fchlag-fertiges Heer zu forgen. Dadurch gerieten die Bundesgenossen mehr und mehr in Abhängigkeit von Athen, und die Athener behandelten sie mit der Zeit als ihre Untertanen. Die Stadt Athen wurde durch Perikles außerordentlich verschönert. Er veranlaßte, daß aus der Akropolis, der Burg von Athen, der Parthenon, ein prächtiger Tempel mit der aus Gold und Elfenbein gefertigten Bildfäule der Stadtgöttin Pallas Athene, gebaut wurde. Eine herrliche Marmortreppe führte durch die Propyläen, ein fünffaches Säulentor, gleichfalls aus Marmor, in den Burghof zum Tempel. Auch mit unzähligen andern Prachtgebäuden, Tempeln, Theatern, sowie mit kunstvollen Bildsäulen wurden Athens Straßen und öffentliche Plätze geschmückt. Handel und Gewerbe, Kunst und Wissenschaft gelangten zu so hoher Blüte, daß man die Zeit des Perikles mit Recht das goldene Zeitalter Athens genannt hat. Allein die Blüte Athens hatte keine lange Dauer. Äas herrische Benehmen der Athener gegen die Bundesgenossen und die Eifersucht der Spartaner führten zu einem 27 jährigen Kriege. Tie Staaten des Peloponnes unter Führung Spartas kämpften gegen Athen, darum heißt der Krieg der peloponuesifche. Nach manchen Siegen und Niederlagen behielten zuletzt (404 v. Chr.) Me Peloponnester die Oberhand. Das Bündnis der Athener wurde ausgelöst, die Wälle Athens und die „langen Mauern", welche die Stadt mit dem Hasen Piräus verbanden, wurden nieder-gerissen. Durch die Spartaner wurden dreißig Männer — man nannte sie die 30 Tyrannen — mit unbeschränkter Gewalt als Regenten in Athen eingesetzt und alle Freunde einer demokratischen*) Regierungssorm verfolgt und verbannt. Nach acht *) Regierungsformen: Monarchie: ein einziges Staatsoberhaupt; dessen Gewalt stammt von Gott und wird entweder ererbt (Erbmonarchie», oder durch Wahl des ganzen Volkes, oder besonderer berechtigter Stände (Wahlmonarchie) übertragen. Aristokratie: die adeligen Geschlechter sind im Besitze der Staatsgewalt. Timokratie: die Staatsgewalt ist in den Händen der besitzenden Klassen nach Maßgabe ihrer Steuerleistungen. Demokratie: das ganze Volk übt die Staatsgewalt aus in seinen gesetzlichen Versammlungen und durch die von ihm bestellten Beamten. Die politischen Rechte werden in der Aristokratie ererbt, in der Timokratie erworben, in der Demokratie sind sie jedem Staatsbürger angeboren. Wenn in der Aristokratie nur wenige mit Ausschluß der andern Berechtigten die Gewalt an sich reißen, so artet sie zur Oligarchie aus; die Ausartung der Timokratie dadurch, daß die Reichsten alle Gewalt bekommen, heißt Plutokratie; wenn in der Demokratie die Stimmen nicht mehr

5. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 466

1906 - München : Oldenbourg
466 93. Ludwig I. von Bayern als Erzieher seines Volkes. Handwerk üben mußte, liegt zutage. Ein Frühlingshauch drang auch in die bürgerlichen Werkstätten. Indem die Handwerker Mitarbeiter bei der Herstellung, Einrichtung und Ausschmückung stilvoller, großartiger Bauwerke wurden, gewannen sie nicht nur Geld, sondern mehr: ihr Geschmack ward geläutert,' künstlerischer ^.akt auch in ihnen entwickelt. Und ebenso mußte der Anblick so vieler in den Sammlungen vereinigter Meisterwerke ans der Zeit, da jeder Handwerker, wie Semper sagt, in seiner Art ein Künstler war, jedem überhaupt Empfänglichen die Brust erweitern. Daß diese Tatsache in den gewerblichen Kreisen anerkannt wurde, zeigte sich 1850 bei dem Festzug gelegentlich der Enthüllung der Bavaria. Der König selbst berichtete hocherfreut an Wagner (13. Oktober 1850): „Erst wollten nur die Künstler die Enthüllung seyern, dann gesellten sich die bey den Bauten betheiligten Gewerbe hinzu, hieraus alle, denn wenn sie auch nicht unmittelbaren Gewinn davon zogen, doch mittelbaren, und er geht fort, nicht nur durch die bewirkte Vervollkommnung der Gewerbe, sondern auch durch die alljährlich zuströmende Menge von Fremden!" Fachschulen wurden errichtet, die Gelegenheiten für den Strebsamen sich zu unterrichten vermehrt, durch Preisausschreiben und Ausstellungen ein rühmlicher Wetteifer zu entfachen gesucht. Wohl würden die edlen Absichten kräftiger durchzuführen und noch bedeutendere Wirkungen zu erzielen gewesen sein, wenn die Mittel reicher geflossen wären. Ludwig besaß jene Eigenschaft, welche den Glanz einer Regierung in den Augen der Zeitgenossen wesentlich mindert und doch zu den notwendigsten Merkmalen großer Regenten gehört: Sparsamkeit. Wie sehr diese sittliche Kraft unseres Fürsten seinem Staat zum Heil gereichte, weiß jeder, der den kläglichen Stand der Finanzen und die Zerrüttung im Staatshaushalt während der ersten zwei Jahrzehnte des Königreichs kennt. Als 1827 der Finanz-minister dem Landtag die Erklärung abgab, daß zum erstenmal feit Bestehen der Verfassung kein Defizit vorliege, brachen die Mitglieder aller Parteien in Hochrufe auf den König aus: so überraschenb, so beglückenb wirkte aus sie jene Nachricht. Hub abgesehen von der Besserung der Finanzlage: der weise Haus-Halter auf bein Throne würde ein Beispiel für das Laub! Lubwigs Ordnungsliebe, seine Abneigung nicht gegen große, durch höhere Zwecke gerechtfertigte Ausgaben, aber gegen jebe Verschwendung waren beim wichtigen Werke der Volkserziehung unschätzbar wesentliche Kräfte. Vorzüglich baburch gewann er sich das Vertrauen des Volkes, jenes unerschütterliche Vertrauen zur Krone, ohne welches der monarchische Verfafsungsstaat nicht denkbar, sicherlich nicht haltbar ist. Ludwig erinnert darin an den prunklos tätigen Vater des großen Friedrich. Wie dieser sah auch er in bürgerlichen Tugenben des Regenten und) seiner Diener die Grundfesten des Staates, wie dieser würde Ludwig der Schöpfer eines neuen, strammen, arbeitsamen Beamtentums. Er selbst war unerinüblich tätig, er hielt seine Mittel zusammen und sah auf peinliche Orbnung

6. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 211

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
211 - die beiden ltesten Kinder, den Kronprinzen Friedrich Wilhelm und den Prinzen Wilhelm, mit an das Krankenlager. Nach einem heftigen Brust-krampfe neigte die Knigin das Haupt sanft zurck und schlo fr immer ihre schnen Augen. Mit den Worten: Herr Jesus, mache es kurz," endete sie ihr reines, wohlttiges Leben am 19. Juli 1810 im Alter von 34 Jahren. Zu Charlottenburg in dem dstern Fichtenhain" fand Preuens vielgeliebte Knigin ihre letzte Ruhesttte. In einem kostbaren Sarkophage, von der Meisterhand Rauchs geschaffen, harret sie der Auferstehung. Solange es fhlende Herzen gibt, wird es nicht an folchen fehlen, die mit Bewunderung und Rhrung an dem Marmorbilde der schlummernde Knigin stehen werden.a) Hrabmat der Knigin Luise von Bland). Iie wichtigeren Ereignisse in einigen Staaten Kuropas vom Jare 1815 bis zum Uevolutionszaljre 1848. 1. Deutschland. Die freiheitlichen Ideen der franzsischen Revolution hatten berall Verbreitung gefunden, und auch in den monarchischen Staaten war allgemein die Anschauung vertreten, da an Stelle der Absolntie die konstitutionelle Regierungsform treten, da dem Volke das Recht eingerumt werden mffe, an der Gesetzgebung und Verwaltung des Landes mitzuwirken. Diesem Verlangen des Volkes nach einer freien Verfassung kamen zuerst Nassau (1814) und der roherzog Karl August todu ') Vergleiche: Vor Rauchs Bste der Knigin Luise", von Theodor Krner, ferner: Auf den Tod der Knigin Luise" von M. von Schenkendorf und: An Luise, Knigin von Preußen", von H. von Kleist. Ter Luisenorden" wird als hchste Auszeichnung Frauen fr werkttige Nchstenliebe Verliehen. 14*

7. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 86

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
86 Kaiser in der Thronrede des ersten deutschen Reichstages erklrt. Zur Aufrechthaltung des Friedens, iu ganz Europa schlo der Kaiser Wilhelm mit dem Kaiser von sterreich und dem Kaiser von Rußland den Dreikaiserbund". Als spter der Kaiser von Rußland starb und sein Nachfolger dem Bunde nicht beitreten wollte, gewann Deutschland an Italien einen treuen Freund.. Das Heer wurde bedeutend vergrert und durch sorgsltige bung stets kriegstchtig erhalten. Das Heergert wurde ergnzt und ein bedeutender Kriegsschatz hinterlegt. Auch der Witwen und Waisen der im Kriege Gefallenen und der Invaliden wnrde gedacht-zu ihrer Untersttzung wurde ein Reichs-Jnvalidenfouds gegrndet. Sorge fr das Reich im allgemeinen. Alljhrlich versammeln sich die Abgesandten der Fürsten? (Bundestag) und die Vertreter des Volkes (Reichstag) in Berlin. Dort beraten sie ntzliche Gesetze fr das Wohl des Reiches. Im Jahre 1872 wurden in smtlichen Staaten des Deutschen Reiches dieselben Mnzen, Mae und Ge-Wichte eingefhrt. Das Gerichtswesen wurde geordnet; es gibt Amts-, Lands- und Oberlandsgerichte, die in Zivilsachen die Entscheidung treffen. Fr Strafsachen bestehen Schffen-gerichte, Strafkammern und Schwurgerichte. Der hchste Gerichtshof ist das Reichsgericht ^u Leipzig. An den Grenzen Deutschlands werden die Zlle gleichmig erhoben. Das Post-uud Telegraphenwesen wurde vom Reiche bernommen und ein Weltpostverein gegrndet. Die Postkarte, die Postanweisung und manches andere wurde eingefhrt, fr Briefe ein niedriger Portos atz festgesetzt. Die Verstaatlichung der Eisenbahnen erleichterte den Verkehr. Durch die Allgemeinen Bestimmungen" wurde der Unterricht in den Volksschulen geordnet und gefrdert imd der Lehrermangel durch Grndung neuer Seminare gehoben. Eine gleiche Frsorge wurde den mittleren und hheren Schulen zu teil, so wie der Kuust und Wissenschaft. Das Zeughaus in Berlin wurde in eine Ruhmeshalle verwandelt, und der Dom zu Clu gelaugte zur Vollendung. Bei Detmold wurde das Her-mauusdeukmal und auf dem Niederwald das herrliche National-denkmal enthllt. Sorge fr die Arbeiter. Dem Kaiser lag ganz besonders das Wohl der Arbeiter am Herzen. Zur Besserung ihrer Lage wurde manches getan. Mitunter kommen Streitigkeiten zwischen den Arbeitgebern und Arbeitern vor. Um diese zu schlichten, werden Einigungsmter eingesetzt. Damit Kinder und Frauen nicht der ihre Krfte und Zeit zur Arbeit herangezogen wrden, sollte ihre Arbeit und die Sonnta gsarbeit beschrnkt werden. Kaiser Wilhelm wurde einst aus einer groen Lebensgefahr glcklich gerettet. Aus Freude

8. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 239

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
der Westsale Anton Eisenhoit^) aus Warburg besonders genannt zu werben verbienen. wuten die Vorlagen in der vollkommensten Weise zur Ausfhrung zu bringen. In hchster Blte staub das Kuusthaubwerk in Nrnberg, spter in Augsburg, und aus letzterer Stadt stammt auch der berhmte Pommersche Kunstschrank im Berliner Kunstgewerbe-Museum, den zu Anfang des 17. Jahrhnnberts Silberschmiede in Verbindung mit Kunstschreinern schufen. Die Felber des Untersatzes schmcken in Silber .getriebene Reliefs, in den Ecken sinb kleine Rnnbfignren ausgestellt; das ganze Werk wirb durch eine Darstellung des Parnasses geschmckt. Dritter Abschnitt. Karl Y. (1519-1556.) 1. Seine Wahl und Persnlichkeit. Nach Maximilians Tode bewarben sich Karl I. von Spanien, ein Enkel des gestorbenen Kaisers, nnb Franz I. von Frankreich um die Kaiserkrone; beibe lieen es an Gelbgeschenken nicht sehlen. Da aber die Trken das Reich bebrohten, wrbe Karl als Sprosse eines mchtigen bentfchen Frstengefchlechtes einstimmig gewhlt. Bei seiner Krnung in Aachen mute er sich ver-pflichten, keine fremden Truppen ins Reich zu führen, ohne Einwilligung der Kurfrsten keinen Reichskrieg zu unternehmen, keine Reichshand-lung vorzunehmen und die Reichsverhandlnngen in deutscher Sprache zu fhreu. Karl war von kleinem Krper und schwchlicher Gesundheit, aber khn und willensstark, und seine vorzglichen geistigen Fhigkeiten hatten eine vielseitige Ausbildung erhalten. Seine staatsmnnische Begabung zeigte er durch die eifrige und umsichtige Erledigung der Regiernngs-angelegenheiten; vorsichtig und gewissenhast war er bei seinen Entschlie-uugeu, entschieden in der Ausfhrung feiner Plne. Wie feine Vor-guger im Mittelalter glaubte er sich erhaben der alle Könige.2) Die Freiheit der deutscheu Städte suchte er durch Heranziehung fremder Kriegsvlker zu unterdrcken, den religisen Neuerungen, die während seiner Herrschaft ausbrachen, war er abgeneigt. Als Erbe der spanischen 2) Einige Schpfungen (Kelch, Rauchsa, Buchdeckel, Kruzifix ic.) finden sich im Besitze des Grafen Frstenberg zu Herdringen in Westfalen. 2 Von ihm der Titel Majestt".

9. Geschichtsbilder - S. 202

1901 - Leipzig : Voigtländer
— 202 — 4. Gedächtnis der großen Zeit. — Bei Rüdesheim auf dem Niederwald am Rhein hat das deutsche Volk ein Erzbild zum Gedächtnis der großen Zeit aufgestellt. Auf hohem Steinsockel steht Germania, unsers Volkes erhabenes Bild, „in der Linken gesenkt das gewaltige Sch w ert, in der Rechten die Kro ne zum Himmel gekehrt." In einem prächtigen Relief des Unterbaus zwischen den Bildern des Friedens mit der Palme und des Krieges mit Posaune und Schwert schauen wir die Wacht am Rhein. Krieger und deren wohlbekannte Führer find um den edlen König Wilhelm I. von Preußen geschart, der hoch zu Roß von Fahnen und Siegeszeichen umstrahlt wird. Über den Helden ragen das eiserne Kreuz und die Landeswappen. Mit Gott für König und Vaterland sind sie ja ausgezogen, den Siegespreis zu erreichen, den Germania hochhält als köstliches Kleinod, und den sie zu schützen bereit ist mit dem machtvollen Schwerte. ^ O sei uns immer im Geiste nah, Wie heut im Bilde, Germania, Daß wir männlich halten zu Kaiser und Reich, In deutscher Treue einander gleich! (Bodenstedt.) Vi. Kaiser Wilhelm I. im Frieden (1871—1888). 1. Stärkung der Einheit. — Der sieggekrönte Kriegsheld war nicht minder ein ruhmreich waltender Friedensfürst. Durch eine weise Gesetzgebung und wohlgeordnete Verwaltung wurde der Ausbau des neuen Reiches gefördert. Die Gerichtsordnung wurde im Reiche gleichmäßig. Als oberster Gerichtshof für alle Bundesstaaten wurde das Reichsgericht in Leipzig errichtet. Münze, M a ß u n d Gewicht, überaus verschieden in den einzelnen deutschen Staaten, wurden allenthalben gleich. Auch das P o st -wesen ward einheitlich gestaltet. (In Preußen setzte König Wilhelm das Werk des Ministers Stein fort und gab nun auch den Kreisen und Provinzen die Selb st Verwaltung, welche die Städte schon seit 1808 hatten.) 2. Fürsorge für die Arbeiter. — Der König sah mit Betrübnis, wie viele seiner Landeskinder, besonders Fabrikarbeiter, sich von Gott und dem König im Herzen abwandten. In der Not des Lebens, bei unzureichendem Verdienst und unsicherer Zukunft waren sie unzufrieden geworden mit allen Verhältnissen der gegenwärtigen Zeit. Auf den König setzten sie kein Vertrauen mehr. Gegen die Obrigkeit in Stadt und Land hegten sie Haß, weil diese sie zu geordnetem Verhalten nach den bestehenden Gesetzen anhalten mußte, die nach der Meinung dieser Unzufriedenen nichts taugten. Nur Ein Streben erfüllte ihre Herzen: Wie komme ich zu Geld und Genuß? Der Fabrikherr, meinten sie, beute die Arbeiter aus; er ziehe allein den Nutzen. Sie erwarteten alles Gute davon, daß sie selbst im Staate — und . wäre es mit Gewalt — die Herrschaft bekämen, und daß keiner mehr ein

10. Geschichte der Neuzeit - S. 320

1887 - Wiesbaden : Kunze
320 Dritte Periode der Neuzeit. den Rest seiner Selbständigkeit verloren und ist 1832 unter Aufhebung der von Alexander gegebenen Konstitution als Provinz mit Rußland vereinigt worden. Die späteren Befreiungsversuche hatten ebensowenig Erfolg und gaben Veranlassung, daß der noch bestehende kleine Freistaat Krakau 1847 an Östreich kam. 4. Die Vorgänge in Deutschland. Auch auf Deutschland übte die französische Julirevolution ihren Einfluß aus. Dem Artikel 13 der Bundesakte gemäß, „in allen Bundesstaaten eine landständische Verfassung" einzuführen, hatten mehrere deutsche Staaten den Wünschen der Unterthanen entsprechende Verfassungen gegeben, so Sachsen-Weimar unter dem trefflichen Großherzog Karl August (1775 —1828); Württemberg, wo dem strengen König Friedrich I. dessen volksfreundlicher Sohn Wilhelm I. (1816—1864) gefolgt war; Hessen-Darm stadt, Nassau und Baden. Bayern hatte nicht bloß eine Verfassung erhalten, sondern das Land besaß auch in Maximilian Josephs I. Sohn und Nachfolger Ludwig I. (1825 —1848) einen ebeln, kunstsinnigen König, der durch Künstler, wie den Baumeister Klenze, den Bildhauer Schwanthaler, die Maler Cornelius, Kaulbach, Schnorr, Schwind it. ct., seine Hauptstadt München (§. 40) zum Mittelpunkte für die Pflege der Baukunst, Bildnerei und Malerei erhob und dadurch in Deutschland eine Blüte der bildenden Künste herbeiführte. Aber in andern deutschen Bundesgebieten waren die Unterthanen mit ihren Regierungen unzufrieden, und an mehreren Orten trat dies offen zu Tage. In Braunschweig zündete das Volk das Schloß des durch seine Willkür verhaßten Herzogs Karl an, nötigte ihn 1830 zur Flucht und setzte die Erhebung seines Bruders Wilhelm (1830—1884) durch. Den König Anton von Sachsen, der 1827 seinem Bruder Friedrich August gefolgt war, und den Kurfürsten Wilhelm Ii. von Hessen, welcher ebenso willkürlich regierte wie sein 1821 gestorbener Vater Wilhelm I., veranlaßten Volksausstände zur Verleihung zeitgemäßer Verfassungen und zur Annahme ihrer Nachfolger als Mitregenten. Der Bundestag, den Wünschen des deutschen Volkes entgegen und zur Hebung von Deutschlands Macht und Ansehen unfähig, sah diese Vorgänge als gefährliche Neuerungen an und erließ 1832 auf Veranlassung des fortschrittsfeindlichen Metternich einige Beschlüsse, durch welche die Wirksamkeit der Landstände und der Presse abermals
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